Angst und Stress sind heutzutage immer häufiger auftretende Probleme. Die Suche nach einer natürlichen, wirkungsvollen Behandlungsmethode ohne Nebenwirkungen steht im Fokus vieler Forschungsaktivitäten. Ein vielversprechender Kandidat, der in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat, ist Cannabidiol (CBD), ein nicht psychoaktives Molekül, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird. In diesem Artikel befassen wir uns mit den Eigenschaften von CBD und wie es Menschen bei Angst und Stress helfen kann.
Eine natürliche Alternative zu herkömmlichen Medikamenten
Es gibt bereits verschiedene Arzneimittel zur Behandlung von Angst- und Stressbeschwerden auf dem Markt, doch diese bringen oft unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. Daher suchen Betroffene und Forscher nach einer natürlichen und nebenwirkungsarmen Lösung – CBD könnte hierbei eine Antwort sein.
Was ist CBD?
CBD ist eine von über 100 Verbindungen, die in der Cannabis-Pflanze vorkommen. Im Gegensatz zum besser bekannten THC wird man von CBD allerdings nicht “high”. Es besitzt stattdessen zahlreiche therapeutische Eigenschaften, darunter auch das Potenzial zur Linderung von Angst und Stress.
Wie wirkt CBD gegen Angst und Stress?
Diverse Studien haben gezeigt, dass CBD an den sogenannten Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper bindet. Diese Rezeptoren sind Teil des Endocannabinoid-Systems (ECS), das eine wichtige Rolle bei der Regulation von Stimmung, Stress und Schlaf spielt.
Eine der Hauptursachen für Angst ist ein Ungleichgewicht in der Aktivität von Gamma-Aminobuttersäure (GABA) – einem Neurotransmitter, der entspannende Signale sendet – und Glutamat, welcher beteiligt ist am Erregungszustand des Gehirns. CBD wurde nachgewiesen, dass es GABA-Aktivität erhöht und dadurch die Balance wiederherstellen kann.
Die doppelte Wirkung von CBD bei Stress
Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kann CBD auch helfen, die negativen Folgen chronischen Stresses abzumildern, der Entzündungen und kognitive Beeinträchtigungen verursacht. Darüber hinaus könnte CBD möglicherweise die Gesundheit der Mitochondrien verbessern, die als die Energiequellen unserer Zellen dienen – dies ist wichtig, da eine ausreichende Energieversorgung der Zellen hilft, stressbedingte Müdigkeit und anderen Beschwerden entgegenzuwirken.
Wie kann man CBD einnehmen?
CBD ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, je nach individuellen Bedürfnissen und Präferenzen. Hier einige Optionen:
- Öl und Tinkturen: Flüssige CBD-Extrakte können unter die Zunge geträufelt oder in Speisen und Getränken zugegeben werden.
- Kapseln: Geschmacksneutrale Kapseln erleichtern die genaue Dosierung von CBD.
- Vapes: Das Verdampfen von CBD ermöglicht eine schnelle Aufnahme des Wirkstoffs durch die Lunge, die Wirkung setzt daher rascher ein als bei anderen Anwendungsarten.
- Edibles: Schokolade, Gummibärchen oder andere Lebensmittel, denen CBD beigemischt wurde, bieten eine schmackhafte Möglichkeit, das Molekül einzunehmen.
- Topische Produkte: Salben, Cremes und Balsame mit CBD können direkt auf die Haut aufgetragen werden und sind besonders zur Behandlung lokaler Schmerzen geeignet.
Es ist ratsam, stets niedrig dosierte Produkte auszuwählen und die Dosis nach Bedarf langsam zu erhöhen. Eine Absprache mit dem behandelnden Arzt vor der Anwendung wird empfohlen, insbesondere wenn bereits Medikamente eingenommen werden, da Wechselwirkungen möglich sind.
Evidenzbasierte Vorteile von CBD bei Angst und Stress
In zahlreichen Studien konnte die positive Wirkung von CBD auf Angst und Stress bestätigt werden. Einige dieser Untersuchungen wollen wir im Folgenden näher betrachten:
Verringerte soziale Angst
Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass Personen mit sozialer Angststörung von der Einnahme von CBD profitieren können. Die Probanden nahmen an einer simulierten öffentlichen Rede teil – eine Situation, die bei vielen Menschen starke Angstgefühle auslöst. Den Teilnehmern, die CBD verabreicht wurde, sanken sowohl ihre subjektiv empfundene Angst als auch objektive Angstanzeichen wie Blutdruck und Herzfrequenz.
Chronischer Stress und seine Folgen
In Tierstudien konnte nachgewiesen werden, dass die Gabe von CBD die kognitiven Defizite minderte, die durch chronischen Stress entstehen (z.B. Beeinträchtigung in Lernen und Gedächtnis). Außerdem wirkte das Molekül bei Ratten antidepressiv, indem es Neuronen im Hippocampus regenerieren ließ – ein Teil des Gehirns, der bei Stimmungsregulierung von entscheidender Bedeutung ist.
Traumabezogene Angsterkrankungen
Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass CBD Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) unterstützen kann. In einem Fallbericht erhielt eine 10-jährige Patientin, die aufgrund von sexuellem Missbrauch unter PTBS litt, erfolgreich CBD-Therapie: Die Häufigkeit ihrer Alpträume sank signifikant und ihr allgemeines Wohlbefinden verbesserte sich.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Die meisten Menschen vertragen CBD gut und erleben nur wenige, wenn überhaupt, Nebenwirkungen. Dennoch ist es wichtig, bewusst auf eventuell auftretende Beschwerden zu achten, wie zum Beispiel:
- Müdigkeit
- Trockener Mund
- Durchfall
- Veränderungen im Appetit
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (vor allem blutdrucksenkenden Mitteln und Antidepressiva)
Sprechen Sie daher mit Ihrem Arzt über mögliche Risiken und Wechselwirkungen, bevor Sie mit der Einnahme von CBD beginnen.
Zusammenfassend sprechen immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen für die Wirksamkeit von CBD als natürliches Anxiolytikum. Bei richtiger Anwendung kann das Molekül eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Angst- und Stressbehandlungen darstellen. Lassen Sie sich dabei jedoch stets medizinisch beraten und wählen Sie vertrauenswürdige Produkte aus seriösen Quellen.